Ich erhebe und verneige mich.
10. November 2022 | Autor: Simon Bauernhofer | Kategorie: So ein Theater
Es ist schon lustig, welche Geschichten das Leben so schreiben kann. Auch bei uns auf der Alm - oder vielleicht gerade bei uns auf der Alm? Der Fritz, der Bauernhofer Fritz, wird mich sicherlich so richtig schimpfen, wenn ich ihm heute und hier an dieser Stelle den roten Teppich ausrolle. Er würde mir wahrscheinlich sagen, dass eine Laudatio etwas für die Oscarverleihung ist. Wahrscheinlich sogar auf seine unverkennbar direkte aber immer freundschaftliche Art "bist deppert Simon"?
Der Fritz verabschiedet sich aus seiner Funktion als langjähriger Obmann unseres Theaters, das er maßgeblich geprägt hat. Und es gehegt und gepflegt hat wie sein eigenes Baby - brauchst aber nicht eifersüchtig sein liebe Steffi, du weißt, es war und ist eine andere Liebe. Zu uns verrückten Theatermachern ist er eigentlich durch Zufall gekommen. Es kam aus heiterem Himmel zu uns. Als Statist. Um ganz ehrlich zu sein, aber nicht er sondern sein Pferd, das beim Stück "Landleben" von Peter Rosegger mit von der Partie war. Dem Pferd bedeutete die große Bühne nicht viel, es trabte wieder seine Wege. Aber der Fritz blieb. Und wie. Verlor sein Herz ans Theater. Und nahm das Heft in die Hand. Beziehungsweise die Bühne, die er plante, durchdachte, realisierte. Er lies gemeinsam mit Günter (GÜ) und mir 99 Luftballons steigen, um die Höhe und Breite der Bühne zu versinnbildlichen, wir reisten zig Mal nach Kärnten zum Architekten, hatten schlaflose Nächte und wundervolle Tagträume. Von seiner Bühne. Wir fetzten gewaltig, waren nicht immer einer Meinung - hatten jedoch immer dasselbe Ziel.
Lieber Fritz, ich danke Dir für so Vieles und noch viel mehr. Vor allem aber auch für unsere Freundschaft, die ich Tag für Tag als Geschenk betrachte.
Herz und Gedanken
Simon