Die Erdäpfelsalat-Affäre

19. Oktober 2021 | Autor: Simon Bauernhofer | Kategorie: Gaumenfreuden

Die Erdäpfelsalat-Affäre

In Zeiten von Fake News und 457 Hotels, die laut Prospekt noch besser kochen, noch schönere Fotos von fein gezeichneten Tellern und noch bessere Küchenchefs haben, eine schwierige Aufgabe. Wurscht haben wir uns gedacht. Warum probieren wir es nicht einfach mit der Wahrheit. Ganz ohne Bling-Bling, ohne „Gaumenkino“ und „Galamenü“. Ohne „Hauben“, „Degustationen“ und so. Sondern mit einer Geschichte. Die schon wieder wahr ist. Und die vielleicht zwischen den Zeilen erzählt, wie wichtig uns so viele Dinge sind. Die kleinen und die großen. Auch jene aus der Küche. In der Küche. Also die Sache war (oder ist) Folgende:

Das Corpus Delicti dieser Seite ist eindeutig der hundsordinäre Erdäpfelsalat. Beim Bauernhofer. Bei uns halt. Dessen Zubereitung nicht nur wegen der vielen schmackhaften Zwiebeln inside zu Tränen geführt hat.

3 Uhr nachts beim Bauernhofer

Schuld daran? Die Mama. Die Mama mit ihrem Hang und Drang zum Perfektionismus. Wenn´s um ihren hoch und heiligen Erdäpfelsalat geht. Wo der Zug drüber fährt, wenn es um die Zubereitung geht. Wo Schluss mit lustig ist, wenn es um die Zutaten – Stichwort linksdrehende Rindsuppe – geht. Der nicht von gestern sein darf – trotz allem, aber auch. Genauso wie der Germteig seine Zeit zum Rasten braucht, um vollmundig und geschmackig auf dem Porzellan zu landen. 

Früher fast immer, heute eher selten, stand die Frau Mama aus besagten Gründen um 3 Uhr morgens in der Küche, um vorzugsweise am „Schnitzeltag“ nicht nur nach dem Schweinernen zu schauen, sondern die Suppe am Dampfen hielt, die Erdäpfel kochte, die Zwiebeln schnitt, an den geheimen Zutaten werkelte. Um schlussendlich alles in der richtigen Reihenfolge in den richtigen Mengen zusammen zu führen. Damit der Schmaus pünktlich zu Mittag („Zwölfeleitn, Huat auf d´ Seitn) beginnen konnte. Affäre, Tränen ...? Eine wundervolle Mitarbeiterin wollte sich vor langer, langer Zeit nicht wirklich an die wohldurchdachten „procedures“ halten und ihr eigenes Supperl kochen. Was dem Traditionsanspruch der Mama nicht schmeckte. Es schmerzte, aber man musste getrennte Wege gehen, um den Erdäpfelsalat zu retten. Selbstverständlich, wie bei uns auf der Alm üblich, in gutem Einverständnis. Dem beider Seelenwohl und dem Erdäpfelsalat zu Liebe.

Themenwechsel.

Wer sich schon einmal ein wenig mit uns beschäftigt hat, der ist wahrscheinlich schon über die geheimnisvolle Botschaft „B78“ gestoßen. Unserem Glaubensbekenntnis dafür, dass wir alles daran setzen, so regional wie möglich einzukaufen. Damit das, was unsere Teller ziert, von nicht weiter als 78 km Entfernung eingekauft wird. Bei den Bauern, die wir kennen, bei den Lieferanten, denen wir vertrauen. Und wenn der Simon gefragt wird, warum gerade 78 Kilometer, dann muss er – ob er will oder nicht – rotbackig verlegen Farbe bekennen. Einfach ein wenig Ego und so. Schlussendlich ist sein Geburtsdatum – und ja, es wird hier verraten – 1978. Ein 78iger. Plus der Zufall, dass die Hausnummer auch noch auf 78 hört.

 



10 verschmuste Gründe für Ihren Besuch

Vielleicht konnten Sie sich ja bereits ein Bild von uns machen. Beim Durchschmökern unserer Website. Sollten Sie dafür noch nicht genügend Zeit gefunden haben, dann dürfen wir Ihnen hier unsere Hotel Bauernhofer Kurzfassung mit den möglicherweise besten Argumenten für Ihre Urlaubszeit bei uns im Almenland in der Steiermark ans Herz legen...